Unter dem Thema „Mein Wald und ich“ fand am 19.04.2023 der erste DivInKo-Workshop mit neun Privatwaldbesitzenden in Heilbronn statt. In einer ausführlichen Vorstellungsrunde haben die Teilnehmenden zuerst ihre individuelle Beziehung zu ihrem Wald vorgestellt. Der daraus entstandene Austausch ging nahtlos in eine angeregte Diskussion über Ziele und Herausforderungen im Umgang mit dem eigenen Wald über. Dabei kristallisierten sich vielfältige Interessen heraus, welche von der Verarbeitung von Brennholz bis hin zum Wald als Ort für Erholung und Gitarrenkonzerte reichten. Während des Workshops hat sich eine starke Verbundenheit der Waldbesitzenden zum eigenen Wald gezeigt. Der frühe Aufbau einer Beziehung zum eigenen Wald im Kindesalter durch intergenerationale Arbeit wurde hierbei als zentral dargestellt. Darüber hinaus zeigte sich eine sehr verbreitete und starke Motivation, einen stabilen und möglichst gesunden Wald an die nächste Generation zu übergeben. Dieses Konzept wird im Zusammenhang mit dem vergleichsweise größeren bäuerlichen Privatwald als „Generationenvertrag“ umschrieben. Die Erfahrungen aus dem Workshop zeigen, dass dieses Selbstverständnis im Umgang mit dem Wald auch für die Eigentümer*innen kleinster Waldflächen Gültigkeit haben kann.
Die Arbeit im Wald verbinden die Teilnehmenden jedoch nicht nur mit Freude sondern auch mit Herausforderungen. Während praktische Fragen der Waldbewirtschaftung meist über individuelle Herangehensweisen und persönliche Netzwerke gemeistert werden, fehlt es an lohnenden Förderansätzen für Kleinstprivatwaldflächen sowie an der Vernetzung untereinander. Diese wird jedoch über unklare Grenzziehungen und fehlende Kontaktdaten zu den Waldnachbarn erschwert: „Wir können unsere Nachbarn nicht einmal ausfindig machen“, wurde diese Herausforderung zusammengefasst. Um das Waldmanagement ihrer kleinen Waldgrundstücke zukünftig besser bewältigen zu können bewerteten die Teilnehmenden lokale Informationsveranstaltungen, Austauschplattformen und eine transparentere Bereitstellung von Eigentumsinformationen als hilfreich.
Aber auch neue Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel wurden angesprochen, oder wie es ein Teilnehmender formuliert hat: „Ich lasse das Holz stehend trocknen“. Diesbezüglich wünschen sich die Teilnehmenden vor allem Beratung hinsichtlich zukunftsresilienter Baumarten. Durch die Teilnahme des städtischen Försters, Heinz Steiner, und des Privatwaldberaters des Landkreises Heilbronn, Jörn Hartmann, wurde bereits während des Workshops ein Schritt in diese Richtung gemacht. Nicht nur wurden die Teilnehmenden über kostenfreie Beratungsmöglichkeiten informiert, sondern wurde direkt vor Ort auch ein Austausch gestartet, der eine Kontaktaufnahme in Zukunft erleichtern wird.


